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Bei der Durchsuchung eines Täters fand die Polizei gefährliche Waffen. Der Reichshofer hatte ein Springmesser und einen Teleskop-Schlagstock bei sich. |
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Drabenderhöhe - Gewalttätige Szenen spielten sich gestern Nachmittag auf dem Sportplatz in Drabenderhöhe ab. Während eines Fußballspiels kam es zu einer Prügelei mit Schlagstöcken. Wurden die Schläger vom Schiedsrichter bestellt?
Drei Rote Karten und Gemotze gegen den Schiedsrichter waren offenbar der Auslöser für eine Schlägerei beim Saisonauftakt auf dem Siebenbürgenplatz in Drabenderhöhe. Mitte des Spiels "Drabenderhöhe I" gegen "FV Wiehl I" marschierten drei Männer auf die Zuschauertribüne, schlugen und traten dort unvermittelt auf einen Zuschauer ein. Das 23-jährige Opfer des gewalttätigen Übergriffs versuchte sich auf das Spielfeld zu retten. Doch in Sicherheit bringen konnte sich der 23-Jährige auch hier nicht. Vor den Augen des Publikums ging die Attacke weiter. Seine Verfolger, drei Brüder (26 bis 33 Jahre) aus Reichshof, traten und droschen hemmungslos - teils mit Teleskopschlagstöcken - auf den wehrlosen Mann ein. Auch ein ihm zu Hilfe geeilter 38-jähriger Onkel wurde von einem Schlagstock getroffen und am Kopf verletzt. Erst als Zuschauer auf das Spielfeld stürmten, um den attackierten Männern zu helfen, liefen die Täter davon.
Eine 22-jährige Zeugin folgte den drei Brüdern. Sie konnte der Polizei den Tipp geben, dass die Täter in eine Pizzeria geflüchtet waren. Wenige Minuten später klickten in der Gaststätte die Handschellen.
Einer der Täter hatte noch versucht, sich in die Toilette der Gaststätte zu flüchten, konnte aber von einem Beamten noch auf der Treppe dingfest gemacht werden. Bei seiner Durchsuchung fand die Polizei sowohl einen Teleskop-Schlagstock als auch ein Springmesser.
Zeugen berichteten, dass es in dem der Schlägerei vorausgegangen Spiel "Drabenderhöhe II" gegen "Linde II" zu drei Roten Karten gekommen sei. Daraufhin habe sich der 23-Jährige, der später Opfer der Schlägerei wurde, mit dem Schiedsrichter angelegt, der die Platzverweise ausgesprochen hatte. Kurze Zeit später sei dann der Schlägertrupp aus Reichshof aufmarschiert. Man gehe davon aus, dass das Prügelkommando vom Schiedsrichter bestellt wurde. „Es gibt Hinweise, dass die Schläger vom Schiedsrichter informiert wurden“, bestätigt Polizeisprecher Ernst Seeberger. Angaben zum Sachverhalt hätten die Täter jedoch bislang nicht gemacht. „Sie schweigen sich aus“, so Seeberger.
Der 23-jährige Zuschauer und sein 38-jähriger Onkel wurden mit einem RTW in ein Krankenhaus gebracht, das sie nach ambulanter Behandlung wieder verlassen konnten. Die drei vorläufig festgenommenen Brüder sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen dauern an. Die Waffen wurden sichergestellt.(gbm-18.08.2008 11:36)
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