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Bürgermeister Koester besucht Kontaktpunkt an Heiligabend

Weihnachten ohne Einsamkeit und Hunger

Fotos: Ev. Kirchenkreis An der Agger/Friederike Latos
Waldbröl - Menschliche Zuwendung fehlt, keiner hat mehr Zeit: Gründe genug für Bürgermeister Peter Koester gerade in der Weihnachtszeit und zum Ende des Jahres Flagge zu zeigen. Selbst am 23. und 24. Dezember war er in Waldbröl unterwegs, um den Ehrenamtlichen und Bedürftigen zu zeigen, dass er für alle da ist.

Das Team der Tafel Oberberg Süd um Theresia Mittler, Liane Althoff und Alfred Freitag freut sich sehr über sein Engagement bei der Tafel-Ausgabe. Rund 140 Menschen standen Schlange, als Bürgermeister Koester gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helfern der Tafel Mandarinen, Orangen, Äpfel und Kartoffeln verteilt. Ob es der 48-jährige Bauarbeiter ist, der aufgrund seines kaputten Rückens nicht mehr arbeiten kann, Hartz IV bekommt und weniger als das Allernötigste zum Leben hat. Oder die 36jährige Frau und Mutter, die aufgrund einer Krebserkrankung arbeitsunfähig ist, gerade die Chemotherapie hinter sich hat, von Sozialhilfe lebt und in der Kälte bis auf die Knochen friert. Die Schicksale berühren ihn und er lässt sich genauestens erklären, wie die Tafel arbeitet, wo es fehlt und wie weitere Hilfe aussehen kann. In dieser Woche waren es in Waldbröl, Wiehl und Morsbach rund 280 Lebensmitteltaschen, die ausgegeben wurden.

Hartz IV- und Sozialhilfeempfänger, die überwiegend alleinstehend sind, trifft Bürgermeister Köster am Heilig Abend im Kontaktpunkt Waldbröl. „Gerade die, die Weihnachten alleine sind, kommen hier her“, erzählt ihm Hannelore Stahl, die mit Jutta Schieder, Inge Lenz und Christel Drießen den Einsamen ein leckeres Weihnachtsessen in gemütlicher Atmosphäre beschert. „Und da sind einige dabei, die sich trotz ihrer Not schämen zur Tafel zu gehen. Die meisten sind aus Waldbröl“, so Stahl. Sie berichtet von einem Mann, der zwar vor kurzem nach Grötzenberg gezogen sei, aber der dennoch immer wieder zum Kontaktpunkt komme. „Hier kann er mit jemandem reden“. Denn menschliche Zuwendung fehle an allen Ecken und Enden mit steigender Tendenz, erfährt Bürgermeister Köster. Aber auch die finanzielle Seite sieht nicht rosig aus. Der Kontaktpunkt wird von Spenden finanziert und Unterstützung ist dringend nötig. Als Beispiele nennt Stahl die Stühle, die ersetzt werden müssten und einen fehlenden Raum, „wo man mal alleine mit jemandem reden kann.“ Die Not der Menschen bedrückt Hannelore Stahl sehr. „Wir machen viel zu wenig die Augen auf.“ Am diesjährigen Heilig Abend konnten die Menschen im Kontaktpunkt bei Gulasch, Salat, Gemüse, Kartoffeln und dem leckeren Mousse au chocolat ihre Einsamkeit zeitweise vergessen. Für die weihnachtliche Stimmung sorgt Richard Stahl, der auf seiner Gitarre Weihnachtslieder spielte. (red.-28.12.2009 09:17)


 


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