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Sexueller Missbrauch eines Kindes

Katholischer Pfarrer durch Erzbischof von allen Ämtern enthoben

Ortskern von Morsbach mit Blick auf die Basilika
Morsbach - aktualisiert - Pfarrer Rainer Gille wurde mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Pfarrer und Vorsitzender des Katholischen Kirchengemeindeverbandes Morsbach/ Friesenhagen/ Wildbergerhütte von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner entpflichtet und beurlaubt. Der Morsbacher Pastor soll, laut eigener Angaben, bereits im vergangenen Jahr wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes rechtskräftig verurteilt worden sein.

Dazu ist im Seelsorgebereich Morsbach/ Friesenhagen/ Wildbergerhütte in den Gottesdiensten an diesem Samstag und Sonntag folgende Mitteilung verlesen worden:

Pfarrer Msgr. Rainer Gille ist am 17. Februar 2011 mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Pfarrer und Vorsitzender des Katholischen Kirchengemeindeverbandes Morsbach/Friesenhagen/Wildbergerhütte entpflichtet und beurlaubt worden. Ihm ist die Ausübung seines priesterlichen Dienstes außerhalb des privaten Rahmens bis auf Weiteres untersagt.

Erzbischof Joachim Kardinal Meisner sah sich zu diesem Schritt veranlasst, nach- dem er Kenntnis von einem Strafbefehl gegen Pfarrer Gille erhalten hat. Demnach wird Pfarrer Gille sexueller Missbrauch an einem Kind zur Last gelegt. Er hat den Strafbefehl akzeptiert, das Erzbistum davon aber pflichtwidrig nicht in Kenntnis gesetzt. Obwohl die Entscheidung bereits im vergangenen Jahr ausgesprochen wurde, ist diese entgegen der sonst üblichen behördlichen Verfahrensweisen erst jetzt dem Erzbistum Köln bekannt geworden.

Das Erzbistum meldet den Sachverhalt gemäß Kirchenrecht nach Rom, wo über weitere disziplinarische Maßnahmen gegen den Priester entschieden wird. Das Erzbistum steht auch in Kontakt mit der Anwältin des Opfers.

„Im Erzbistum Köln gilt der Grundsatz, dass sexueller Missbrauch von der Kirche un- ter keinen Umständen geduldet wird. Sexueller Missbrauch, die damit verbundenen seelischen Verletzungen und der tief greifende Vertrauensverlust treffen besonders die Opfer und ihre Familien, aber auch uns alle als Kirche. Jede einzelne Tat ist eine zuviel. Deshalb gehen wir jedem Hinweis mit aller Konsequenz nach“, schreibt Christoph Heckeley
Pressesprecher, des Erzbistums Köln - Generalvikariat in einer Mitteilung an die Presse.

Ergänzend dazu gab Pfr. Rainer Gille eine persönliche Erklärung ab, die zusammen mit der Mitteilung den Gläubigen am Samstag und Sonntag verlesen wurde:

„Ich bin mit sofortiger Wirkung von meinen Aufgaben im Seelsorgebereich Morsbach/Friesenhagen/Wildbergerhütte entpflichtet und von meinem priesterlichen Dienst beurlaubt. Der Grund ist meine rechtskräftige Verurteilung im vergangenen Jahr wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes. Das war ein schweres Vergehen, das ich sehr bereue. Darüber hinaus war es eine schwere Pflichtverletzung, dass ich das Erzbistum Köln nicht über diesen Strafbefehl informiert habe. Ich weiß, dass ich mich meiner Verantwortung stellen muss, und bekenne mit großer Scham meine Tat. Ich bitte Sie alle um Ihr Gebet für den Menschen, dem ich durch mein unrechtes Tun schwer geschadet habe. Ich bitte Gott und Sie alle, die ich durch mein Verhalten enttäuscht habe, um Vergebung. Pfarrer Rainer Gille“

Pastor Gille hat die Gemeinde Morsbach inzwischen verlassen und hält sich an einem unbekannten Ort auf.

Ansprechpartner

Das Erzbistum Köln weist in diesem Zusammenhang auf die drei Kontaktpersonen des Erzbistums hin, die für alle Hinweise zu sexuellem Missbrauch ansprechbar sind. „Wir bieten allen Opfern fachliche Hilfen an“, so Christoph Heckeley weiter.

Weitere Informationen und die Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie unter anderem auf der Internetseite des Erzbistums Köln.

(gbm-20.02.2011 08:57) (aktualisiert-20.02.2011 15:16)


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