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POLITIK

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN arbeiten an Integrationskonzept für Gummersbach und Oberberg und sind empört über die Hinhaltetaktik des Kreises

Gummersbach - Die Gummersbacher Grünen haben damit begonnen, alle Gruppen der hier lebenden neuen Mitbürger einzuladen und das Thema „Zukunftsplanung und Vorstellungen der Zuwanderer“ zu besprechen. Dabei wollen Die Grünen keine vorgegebene Agenda anbieten, der sich alle anschließen, sondern es geht ihnen darum, eine solche Agenda gemeinsam mit den Betroffenen zu erarbeiten.

Im Herbst werden viele Aktivitäten der einzelnen Gruppen und Institutionen stattfinden. Hier wollen sie sich beteiligen und Lücken schließen, wo es sinnvoll erscheint. Das bietet sich an bei der Einbringung der Kommunalpolitiker in diese Arbeit. Das was die KommunalpolitikerInnen leisten können, wofür sie mandatiert sind, soll den vielfältigen Bemühungen der Behörden und -vor allem- der Zuwanderergruppen angeboten werden.

Wichtig sind die Dauerhaftigkeit des Projektes und die Wirksamkeit. Es soll nicht ergebnislose, ewige Diskussionsrunden geben, sondern die tatsächliche Umsetzung der gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse soll das Ziel sein. Darin sind sich die Grünen mit den bisher teilnehmenden Einwanderergruppen sehr einig. Vielleicht kann das alles unter der Rubrik „Zukunftswerkstatt“ betrieben werden. Eine vordringliche Notwendigkeit ist der Arbeitsmarkt. Oft werden nicht einmal Bewerbungen von den Personalchefs der Betriebe angenommen, wenn schon aus den Unterlagen ein Migrationshintergrund ersichtlich ist. Das gilt auch für Ausbildungsplätze. Offenbar bestehen hier Hürden, die es zu überwinden gilt, zumal eine ungeheure Verschwendung von Potential damit einhergeht. Fachkräfte werden händeringend gesucht und die sind durchaus verfügbar, wenn man das gesamte Spektrum der Arbeitssuchenden vorbehaltlos ausschöpft.

Das Jobcenter versucht an der Stelle bereits Abhilfe zu schaffen. Bei dem Fachkräftemangel auch im Oberbergischen erscheint es unverständlich, dass solche Initiativen nicht längst ergriffen wurden. Die Organisation dieses Projektes wäre eine Ergänzung von politischer Seite zu den Bemühungen der Gruppen und Behörden.

Ein weiteres Thema ist die Jugend. Das Interesse vieler Jugendlicher an gesellschaftlichem Leben und vor allem an der Politik ist schwach ausgeprägt. Es macht Sinn für junge Leute, vor allem derer mit Migrationshintergrund, sich zu engagieren, geht es doch um die eigene Zukunft. So wurde ein Vorschlag gemacht, einen „Umweltworkshop“ anzubieten und die Sensibilisierung junger Menschen für dieses wichtige Thema zu versuchen.

Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises hat Kenntnis von diesen Bemühungen, heißt sie auch gut, führt aber auf Weisung des zuständigen Dezernenten des Kreises vorerst kein Gespräch mit den Grünen, die eine sinnvolle Zusammenarbeit mit der Behörde anstreben. Die Begründung dafür: Es bedarf zunächst einer kreisinternen Richtlinie, wie das Kommunale Integrationszentrum mit derartigen Bemühungen der Politik umgehen soll. Das wird sich noch einige Monate hinziehen.

Die Gummersbacher Grünen sind empört über die Hinhaltetaktik des Kreises. Das Kommunale Integrationszentrum (KI) ist seit Dezember 2014 in Betrieb. Bereits im April d.J. wurde im Kreissozialausschuss von verschiedenen Seiten angefragt, wann denn die Arbeit des KI in den Kommunen vor Ort ankomme. Nach mittlerweile fast acht Monaten Konzeptionsarbeit sollen immer noch weitere Monate vergehen, bis konkrete Projekte angegangen bzw. unterstützt werden können? Auch hier hat man wieder den Eindruck, dass der Kreis die kommunale Arbeit vor Ort eher behindert als unterstützt. (F Lothar Winkelhoch-30.07.2015 15:37)


 


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